Velofahrer im Morgenlicht Frühling

Auf dem Rücken einer eiszeitlichen Gletschermoräne lehnt sich der Kilchberger Friedhof an die Kirche, die der Gemeinde den Namen gegeben hat. Von hier aus öffnet sich der Blick auf den See, Wiesen und Wälder und die schneebedeckten Voralpen.

Inhaltsverzeichnis

Die letzte Ruhestätte zahlloser Kilchberger ist ein Ort des Gedenkens und der Besinnung und liegt unmittelbar neben der evangelisch-reformierten Kirche an der Dorfstrasse 117. Er verdankt seine Würde den blumengeschmückten Gräbern. Reihengräber, kunstvolle Familiengräber, das zentral gelegene Gemeinschaftsgrab und die Urnen-Tafelwand fügen sich harmonisch in die parkähnliche Anlage ein. Viele gedenken hier Ihrer verstorbenen Angehörigen und verweilen gern auf den nach Süden gerichteten Bänken. Eine besondere Anziehungskraft geht von den Grabstätten bekannter und berühmter Persönlichkeiten aus. Zahlreiche Besucher kommen hierher, um den verstorbenen Dichtern und Schriftstellern, die in Kilchberg gelebt haben, Ehre zu erweisen: vor allem Conrad Ferdinand Meyer, Thomas und Golo Mann.

Luftaufnahme Friedhof KilchbergLuftaufnahme Friedhof KilchbergLuftaufnahme Friedhof Kilchberg

Bestattungsverordnung

Die Verordnung über das Friedhof- und Bestattungswesen regelt die Einteilung des Friedhofs, den Unterhalt und die Bepflanzung, Vorschriften für Grabmäler, Ruhefristen etc.

Ebenso geregelt sind die Vorschriften Grabdenkmäler.

Ruhefrist
Die Ruhefrist beträgt 20 Jahre.

Verknüpfte Dokumente
Verordnung Friedhof- und Bestattungswesen
Vorschriften Grabdenkmäler

Conrad Ferdinand Meyer 1825 - 1898
C. F. Meyer ist einer der bedeutendsten Dichter der Schweiz und bekannt als Lyriker und Autor von Novellen und Romanen. Viele seiner Gedichte zeugen von seiner Verbundenheit mit der Zürichsee-Landschaft. Zu seinen beliebtesten Werken gehören die historischen Novellen, der Gedichtzyklus «Huttens letzte Tage», der auf der Ufenau spielt, und der Roman «Jürg Jenatsch». C. F. Meyer lebte nach seiner Hochzeit mit Luise Ziegler im Jahre 1875 bis zu seinem Tod im Jahre 1898 in Kilchberg. Im „Conrad Ferdinand Meyer-Haus" an der Alten Landstrasse 170, das heute der Gemeinde gehört, ist sein Arbeitszimmer zu besichtigen, in dem er während rund 20 Jahren tätig war. Im Familiengrab C. F. Meyers sind auch seine Frau, Luise Meyer-Ziegler (1837-1915), und Tochter Camilla Meyer (1879-1936) begraben. Eine Gedenkstätte für seine Schwester Betsy Meyer (1831-1912) befindet sich im Garten des C. F. Meyer-Hauses.

Thomas Mann 1875-1955
Im Grab der «ausserordentlichsten Familie der deutschen Literatur» ruhen Thomas Mann und seine Frau Katia, ihre Töchter Erika, Monika und Elisabeth sowie ihr Sohn Michael. Golo Mann, ein weiterer Sohn, ruht in einem Einzelgrab nahe der Friedhofmauer, in grösstmöglicher Entfernung zum väterlichen Grab, wie er es sich gewünscht hat. Einzig Sohn Klaus fehlt, seine Asche liegt in Cannes.
Thomas Mann, der grösste Dichter deutscher Sprache seiner Zeit, verbrachte die letzten Lebensmonate – vom April 1954 bis zu seinem Tod im August 1955 – an der Alten Landstrasse 39 in Kilchberg. Hier beendete er die «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» und schrieb seine Essays über Kleist und Schiller. Danach bewohnten Frau Katia, Tochter Erika, später Sohn Golo und während seiner Schul- und Studienjahre auch Enkel Frido das Haus.

Katia Mann 1883 - 1980
Die aus München stammende Katia Pringsheim heiratete Thomas Mann im Jahre 1905. Sie lebte 26 Jahre lang, bis zu ihrem Tod, in Kilchberg. Katia Pringsheim erlaubte ihrem Mann ungestörtes Schaffen und nahm wesentlichen Einfluss auf die Entstehung und Vollendung seines Werks.

Erika Mann 1905 - 1969
Die älteste Tochter Thomas Manns wurde Schauspielerin und gründete das politische Kabarett «Pfeffermühle». Nach dem zweiten Weltkrieg widmete sie sich dem Werk des Vaters und verwaltete es nach dessen Tod.

Monika Mann 1910 - 1992
Monika Mann wohnte bei ihren Eltern in Kalifornien und folgte ihnen später nach Europa. Sie publizierte Beobachtungen und Erinnerungen in Form offener Briefe.

Elisabeth Mann Borgese 1918 - 2002
Als Ozeanographin setzte sich Elisabeth Mann Borgese jahrzehntelang für den Schutz der Weltmeere ein; sie war Gründungsmitglied des «Club of Rome».

Michael Mann 1919 - 1977
Der jüngste Sohn Thomas Manns war zuerst Musiker und wandte sich dann schriftstellerischen Arbeiten zu. Er verfasste eine Biographie seines Vaters und Arbeiten über dessen Tagebücher.

Golo Mann 1909-1994
Prof. Dr. Golo Mann war Historiker, politischer Publizist und literarhistorischer Biograph. Seine bedeutendsten Werke sind die «Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts» und seine Wallenstein-Biographie.

Friedrich Wilhelm Foerster 1869 - 1966
Friedrich Wilhelm Foerster war Philosoph und Pädagoge, der eine Umgestaltung der Erziehung auf christlicher Grundlage und im Sinn eines ethischen Pazifismus anstrebte.

Ludwig Klages 1872 - 1956
Ludwig Klages war Philosoph und Psychologe sowie Begründer der wissenschaftlichen Graphologie. Er leitete ab 1920 in Kilchberg ein «Seminar für Ausdruckskunde».

Gottlieb Binder 1876 - 1956
Gottlieb Binder war Chronist und Verfasser der «Geschichte der Gemeinde Kilchberg» (1922 und 1948).

Guido Looser 1892 - 1937
Guido Looser war Dichter Humanist und Kulturkritiker mit einer engen Beziehung zur Zürichsee-Landschaft.

Kontakt

Friedhofverwaltung
Dorfstrasse 115 A
8802 Kilchberg

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